Waldkindi schmeißt Vorstand raus
(FOTO: SUDAHL)
Was in der Überschrift dramatisch klingt, hat im Schorndorfer Waldkindergarten Tradition: Der Rausschmiss. Jährlich, kurz vor den Sommerferien werden die angehenden Schulkinder „rausgeschmissen“ und aus dem Wald ins Leben entlassen (und in die Arme ihrer Eltern). Dafür rennen sie durch ein Spalier der verbleibenden Kinder.
Am vergangenen Freitag wurde nun der letzte Vorstand des Kindergarten-Vereins auf diese Art „rausgeschmissen“. Grund: Der Verein ist bereits zum Jahresbeginn mit der AWO Rems-Murr verschmolzen. Daher gab es eine kleine Abschiedsfeier mit Eltern und Kindern und dem „alten“, anwesenden 1. Vorstand und dessen Beisitzer bzw. der Kassenwartin, bestehend aus Alexis Inotay (Bildmitte), Maike Richter (rechts) und Matthias Rögele (links). Inotay reflektierte auf seine dreijährige Vorstandschaft und sagte: „Es war zeitaufwändig, aber ich habe viel gelernt.“ So etwa über Vereinsfinanzen, Personalfragen und letztlich über den Prozess einer Verschmelzung.
Kindergartenleiterin Raphaela Flor wiederum dankte den ehrenamtlichen Vorständen für deren Engagement, besonders im Kontext mit der Verschmelzung mit der AWO. „Ihr habe ja allein ein Leben mit Job und Familie – und macht diese aufwendige Tätigkeit nebenher“, resümierte Flor beeindruckt. Und erinnerte dabei an die vorigen mehr als zehn Vorstandsteams, die seit Kindergartengründung im Jahr 2004 im Amt waren. Auch hier hätte jeder an seiner Stelle den Kindergarten mit dessen pädagogischem Konzept „mit Kindern draußen im Wald zu sein“ vorangebracht. So dass der Waldkindi heute aus drei Gruppen besteht. Gestartet war man mit einer.
Elterninitiativ bleiben die Waldwichtel auch nach der Verschmelzung. Aktuell sind 34 Familien Teil des Kindis und jede Familie bringt sich über ein Ehrenamt ein. Diese „Wichtel“ kümmern sich um die Grünpflege auf dem Stückle, reparieren Rollies oder organisieren Weihnachtsmarkt-Stände, Sommerfeste und backen viele Kuchen.